Seit nunmehr 30 Jahren sind Schüler der Franz-Oberthür Schule bei uns untergebracht. Sorgten zunächst zwei volle Uhrmacherklassen dafür, dass wenigstens WIR richtig ticken (bei manchen Schülern hatte man so seine Zweifel), so folgte mit dem Siegeszug der Quarz- und Digitaluhren in den Siebziger Jahren ein drastischer Einbruch der Schülerzahlen. Aber die Uhren tickten tapfer weiter und Jahr für Jahr kam wieder eine Klasse zusammen, manchmal größer, manchmal kleiner, was sich immer erst während der Lehrzeit herausstellt. Die Uhrmacher haben eben Zeit, die starten nicht einfach so zu Beginn des 1.Lehrjahres. Für solch profane Entscheidungen sind sie viel zu exklusiv.

 

Der gewonnene Überlebenskampf der Branche hat dafür gesorgt, dass selbst die Lehrlinge äußerst innovativ und ideenreich sind. So waren die Uhrmacher die Ersten, die erkannten, dass unsere Wände langsam für originelle Abschiedsgeschenke zu voll sind. Kurzentschlossen wichen sie an die Decke des Speiseraumes aus und bewiesen damit, dass man auch auf dem Kopf stehend immer noch richtig ticken kann.

 

Inzwischen ist die Landesberufsschule für Uhrmacher nicht nur Ausbildungsstelle für ganz Bayern, sie ist auch für Hessen und Thüringen zuständig und ab 2010 kommt Rheinland-Pfalz dazu. Selbst einen Südtiroler konnten wir bereits beherbergen. Wir heißen alle willkommen, aber natürlich gehört die größte Nische in unseren Herzen den bayerischen Uhrmachern. Und so freuen wir uns besonders, dass die Bayern dieses Jahr wieder einmal den Bundessieger stellen. Wir gratulieren Benjamin Brunner, unserem "Benni", ganz herzlich zum Sieg! Leider hat er uns in Richtung Köln verlassen, aber Jeder kommt irgendwann wieder !!!

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